Er hat ein großes Herz und ein bisschen verrückt ist er schon auch. Seit dem 9. April radelt der Würzburger Jörg Richter quer durch die USA. Er tut dies nicht nur, um Abenteuer zu erleben, seine Grenzen zu testen und sich als Ausdauersportler zu beweisen. Er tut dies auch, um kranken Kinden auf der ganzen Welt zu helfen. Dafür hat sich Jörg Richter mit der Münchner Stiftung „Care for Rare“ zusamen getan. Deren Hauptaufgabe lässt sich gut mit einem Satz ihres Gründers, Professor Christoph Klein, beschreiben: „Kein Kind soll mehr sterben müssen, nur weil sich Forscher und Pharmaindustrie zu wenig für seine Krankheit interessieren.“

Ein Satz, der auch Motto unserer Selbsthilfegruppe „Hand in Hand“ sein könnte. Auch wir kämpfen für mehr Öffentlichkeit und für mehr Forscher-Interesse an Tay-Sachs und Morbus Sandhoff, um unsere Kinder zu retten. So war Jörg Richter, spontan bereit, auch für unseren Verein die 13000 Kilometer zu radeln.

Immer wieder besuchte er auf der Strecke Kinderkrankenhäuser und spendete kranken Kindern Trost. Bewegende Momente über die er uns nach seiner Rückkehr sicherlich noch berichten wird.

Natürlich lagen die beiden Würzburger Partnerstädte Faribault und Rochester auf seiner achterbahnähnlichen Route durch de USA mit einem Abstecher nach Kanada. In jeder der Partnerstädte legte Richter einen etwas längeren Stopp ein und besuchte auch dort die Kinderkrankenhäuser.

Ganz besonders wird ihm der weltweite Zusammenhalt der Feuerwehrmänner in Erinnerung bleiben. Da Richter früher selbst bei der Feuerwehr seinen Dienst tat, lies er sich ein Empfehlungsschreiben mitgeben, um gelegentlich in Feuerwehrwachen übernachten zu können. Als er bei der ersten nur auf eine Kaffee vorbeischauen wollte, bestanden die „fire-fihters“ darauf, dass er über Nacht bleibe und meldeten ihn gleich bei der nächsten Station auf seiner Route  an. Am Ende wurde es auch eine Tour von Feuerwache zu Feuerwache.

Für einen Radfan wie Jörg Richter ist es natürlich etwas einmaliges, tausende von Kilometern durch die USA zu radeln, landschaftliche Extreme zu erleben und über einen 3650 Meter hohen Passe zu radeln. Eine Höhe, auf der es in Europa keine befestigten Straßen mehr gibt.  Waldbrände und Unwetter erlebte er mit, mehrfach musste er seine geplante Rute deshalb verlassen. Beeindruckt ist Jörg Richter von dem großen Mitgefühl, wenn es um das Thema seltene Erkrankungen bei Kindern geht. Ein Feuerwehrmann schenke ihm seinen Talismann, weil er selbst in der Verwandschaft ein betroffenes Kind hat. „In New York kannst Du ihn bestimmt gebrauchen,“ sagte er dazu. Immer wieder wünschen Passanten ihm Glück und viel Erfolg, die seltene Krankheiten bei Kindern bekannter zu machen.

Wir freuen uns und sind stolz, dass Jörg Richter auch das Logo unserer kleinen Gruppe „Hand in Hand gegen Tay-Sachs und Sandhoff in Deutschland e.V.“ quer durch die USA bringt und damit einen wertvollen Beitrag zu unserer täglichen Arbeit leistet. Wir freuen uns auf weitere Aktionen mit ihm. Danke Jörg und viel Glück auf den letzten Meilen, pass gut auf Dich auf!