Es folgt ein Update, der durch die CTSF geförderten Forschungsgruppen. Es handelt sich um drei verschiedene Forschungsgruppen, formuliert in ihren eigenen Worten und überszt von Melanie Mende:

 

Von: Dr. Jagdeep Walia, Queens University, Ontario, Kanada

Der neue therapeutische Behandlungsansatz und sein Nachweis des Grundsatzes wurden kürzlich veröffentlicht. Die anhaltende Arbeit im Labor beinhaltet:

  1. Die Bewertung des Behandlungseffekts bei unterschiedlichen Dosierungen in der Anwendung der Gen-Therapie mittels des AAV9 Vektors. Das Projekt ist zu 80% abgeschlossen, die Resultate müssen nun ausgewertet werden.
  2. Die Beurteilung des Einsatzes von anti-entzündlichen Medikamenten, wenn diese in Kombination mit der Gen-Therapie eingesetzt werden. (in Bearbeitung – 40% der Arbeit ist bereits getan)
  3. Die Entwicklung eines Tests zur Überwachung des Gangliosidoselevels in Urin und Plasma (initiiert – erst 25% abgeschlossen)
  4. Entwicklung der Protokolle für die zu erwartende klinische Studie in der Zukunft (20% erledigt)

Die Ergebnisse dieser Forschung ermöglicht die Planung einer klinischen Studie für Patienten mit GM2, um ein lang erwartetes Heilmittel zu finden.

 

Von: Dr. Heather Gray Edwards, Auburn Univeristy, Dr. Doug Martin, Auburn University und DR. Miguel Esteves, University of Massachusetts

Die Gen-Therapie für Tay-Sachs und Sandhoff wurde überarbeitet, um die Stärke der Vektoren zu reduzieren und somit die Sicherheit zu erhöhen. Die Studien wurden unter der Anleitung der FDA geführt, um die Anforderungen für klinische Versuche zu erfüllen.

Das neue Vektorensystem stellt nachweislich die Hexosaminidase-Aktivität nach der Injektion in das Gehirn wieder her und führt zu einem Abbau der Ablagerungen. Behandelte Mäuse zeigten eine längere Lebensspanne und ließen keine Nebenwirkungen der Behandlung erkennen. Um die Sicherheit gründlich zu testen, wurde das neue Vektorensystem in nicht-menschlichen Primaten (Affen) für beinahe 1 Jahr getestet und zeigte keinerlei Anzeichen einer Toxizität, weder im MRT noch in den Verhaltenstests. Es fehlen noch ein paar Schritte, bevor die klinische Studie beginnen kann: das Gewebe der Affen muss noch mikroskopisch von einem Pathologen untersucht werden, die aufwendige Produktion der Vektoren muss abgeschlossen sein und die regulativen Dokumente müssen vorbereitet und ausgefüllt werden. All diese Aktivitäten können beginnen, sobald die finanziellen Mittel zur Verfügung stehen.

 

Von: Dr. Joe Anderson, University of California, Davis

Momentan werden die Studien zur Effektivität und Sicherheit in lebenden Organismen fortgesetzt.

Wir konnten einen signifikanten Rückgang der Gm2-Aggregate in den Mäusegehirnen feststellen, geprägt von einem hohen Anteil menschlicher Zellen, transduziert mit dem HEXA/HEXB lentiviralen Vektor.

Wir konnten außerdem eine Verlängerung der Lebensspanne in den Mäusen sehen. Menschliche hämatopoetische Stammzellen transduziert mit dem HEXA/HEXB lentiviralen Vektor reiften zu normalen Immunsystemzellen heran, wenn sie in ein humanisiertes Mausmodel eingepflanzt wurden.

Wir werden einige der Versuche wiederholen, um genügend Mäuse für statistisch relevante Daten zur Verfügung zu haben. Sobald diese Experimente abgeschlossen sind, werden wir in der Lage sein, ein erstes Treffen mit der FDA abzuhalten.

 

Ältere Informationen zur Gentherapie aus Cambridge (Team von Prof. Tim Cox)

Hier das Update zur Gentherapie vom Addenbrookes-Hospital und der Universität Cambridge (Stand Frühjahr 2017, Zusammengefasst von ETSCC, übersetzt von Hand in Hand, Dtl. – Melanie Mende):

„Wir freuen uns, Euch ein neues Update über den aktuellen Stand der Forschung nach einer potentiellen Behandlungsmethode für Tay-Sachs und Sandhoff an der Universität von Cambridge und dem Addenbrook Krankenhaus geben zu können. Seit unserem letzten Update hat sich das Team verstärkt darauf konzentriert herauszufinden, worin die aufgetretenen Probleme mit den menschlichen Vektoren lagen, welche dazu gedacht waren, die gesunden Gene in den Körper einzubringen. Auch wenn dieser Vorgang eine Weile brauchte, sind wir froh, nun verkünden zu können, daß die Probleme gelöst werden konnten und daß wir nun mit einem anderen Produktionsteam zusammenarbeiten, das auch viel mehr Erfahrung mit der Herstellung von Vektoren für klinische Studien hat. Der Gruppe wurde eine Verlängerung vom Medical Research Council zugesprochen, um mit dem Projekt in Cambridge fortzufahren und, zum Glück, bei all den Unwegbarkeiten, das Team dort ist weiterhin ein Team – und immernoch „voll dabei“! Die große Frage, die jeder haben wird, ist: Was bedeutet das für uns? Leider hatte die notwendige Findung neuer Vektoren eine Verzögerung der Arbeit zur Folge, bevor es zum nächsten Meilenstein des Projekts, der „behördlichen Genehmigung“ der Vektoren und die Ausgestaltung der Studie, kommen konnte. Aber jetzt, da die klinische Prüfung der Vektoren sich dem Abschluss nähert und bis jetzt erfolgreich ist, planen wir, die verschiedenen Regulatorien Anfang2017 anzugehen. Warum ist das wichtig? Nun, ohne deren Befürwortung und Unterstützung kann das Projekt nicht auf die nächste Stufe gebracht werden und das ist der Beginn der klinischen Studie an Kindern mit Tay-Sachs und Sandhoff. Es besteht realistische Hoffnung, dass, wenn in den nächsten Monaten alles nach Plan läuft, wir in der Lage sein werden mit dem dritten Meilenstein des Projekts, die Auswahl der Teilnehmer an der Studie, in 2018 beginnen zu können.“

Von den Mitgliedern des European Tay-Sachs and Sandhoff Charity Consortium (ETSCC)