Dr. Richard Welford (hier bei unserer Familienkonferenz in Würzburg  2021) hat die Studie geleitet.

Erste Ergebnisse haben wir schon bei unserer Familienkonferenz 2021 in Würzburg präsentiert bekommen. Jetzt ist der erste wissenschaftliche Aufsatz zu der Studie an einem neuen Biomarker für die GM2- und GM1-Gangliosidosen veröffentlicht worden. Wir danken dem Autor, Dr. Richard Welford, sehr für seine Arbeit, die wir gerne unterstützt haben. Und wir danken für die freundliche Erwähnung bei den Danksagungen in dem wissenschaftlichen Aufsatz. Richard Welford schickte uns den Artikel mit den Worten: „Es war möglich «Hand in Hand» bei den Danksagungen explizit zu erwähnen und ich freue mich darüber. Ohne die sehr wertvolle Unterstützung und Zusammenarbeit, wäre die Studie viel schwächer geworden.“

Wir danken der SphinCS, in diesem Fall vor allem Petra Kleinhans, Dr. Yasmina Amraoui und Dr. Eugen Mengel, die die Studie tatkräftig unterstützt und vieles erst möglich gemacht haben.

Und nicht zuletzt danken wir allen Familien und Patienten unserer Selbsthilfegruppe, die bereit waren für diese Studie eine Blutprobe zu geben. Dieser Piks hat sich richtig gelohnt. Denn einfach zu handhabende Biomarker sind ganz wichtig, um Studien an neuen Medikamenten und Therapien zu beschleunigen und zu unterstützen.

Hier das Abstract der Studie in deutscher Spreche. Im Anschluss verlinken wir den ganzen Aufsatz im englischen Original.

Hier die Zusammenfassung der Studie in deutscher Sprache:

GM2- und GM1-Gangliosidosen sind genetische, neurodegenerative lysosomale Sphingolipid-Speicherkrankheiten. Je früher das Erkrankungsalter, desto schwerwiegender die klinischen Auswirkungen und das Fortschreiten der Krankheit, wobei infantile, juvenile und spät einsetzende Verlaufsformen grob in separate phänotypische Subtypen eingeteilt werden. Gen- und Substratreduktionstherapien, die beide direkt auf die Sphingolipidose wirken, werden zur Behandlung dieser Störungen in klinische Studien aufgenommen. Einfach zu verwendende Biomarker für die Krankheitsüberwachung sind dringend erforderlich, um diese klinischen Studien zu unterstützen und zu beschleunigen.

Hier wurden Lysosphingolipid- und Protein-Biomarker für Sphingolipidose bzw. Neuropathologie in Plasmaproben von 33 GM2-Gangliosidose-Patienten, 13 GM1-Gangliosidose-Patienten bewertet und mit 66 Kontrollen verglichen. LysoGM2 und lysoGM1 waren in 31/33 GM2-Gangliosidose- bzw. 12/13 GM1-Gangliosidose-Patientenproben nachweisbar, jedoch in keiner Kontrollgruppe. Die Spiegel des axonalen Schädigungsmarkers Neurofilament light (NF-L) waren sowohl in den Plasmaproben von GM2- als auch in GM1-Gangliosidose-Patienten stark erhöht, ohne Überschneidung mit Kontrollen. Die Konzentrationen des Astrozytose-Biomarkers Glial fibrillary acidic protein (GFAP) waren in Proben beider Patientenpopulationen ebenfalls erhöht, wenn auch mit einigen Überschneidungen mit Kontrollen.

Bei GM2-Gangliosidose-Patienten waren NF-L, Tau, GFAP und lysoGM2 im Plasma bei Patienten mit infantiler Erkrankung am stärksten erhöht, was auf eine Beziehung zum Schweregrad und Phänotyp hindeutet. Plasma-NF-L und Leber-lysoGM2 waren in einem GM2-Gangliosidose-Mausmodell ebenfalls erhöht und wurden durch die Behandlung mit einem Medikament, das das Fortschreiten der Krankheit verlangsamte, gesenkt.

Diese Ergebnisse weisen darauf hin, dass Lysosphingolipide und NF-L/GFAP das Potenzial haben, die Pharmakodynamik bzw. pathogene Prozesse bei Patienten mit GM2- und GM1-Gangliosidosen zu überwachen.

Hier die Danksagung:

Wir würdigen die Patienten und ihre Betreuer, einschließlich Hand in Hand gegen Tay-Sachs und Sandhoff (Deutschland), ohne deren unschätzbaren Beitrag diese Forschung nicht möglich gewesen wäre. Wir danken auch Petra Kleinhans (SphinCS), Roberta Souto (Hospital de Clínicas de Porto Alegre) und Bruna de Souza Pinheiro (Hospital de Clínicas de Porto Alegre) für logistische Unterstützung. Marisa VanBrakle, Xin Huang und Bin Cui für Tierversuche (alle Albert Einstein College of Medicine).

Hier für die komplette Studie als PDF klicken.

Und hier geht es mit einem Klick zur zur Online-Version der Studie